Optimierung der Ökoeffizienz von Vergärungsanlagen durch Integration in Abfallheizkraftwerke

Nach derzeitigem Stand der Untersuchungen ist davon auszugehen, dass der integrierte Betrieb gegenüber alleinstehenden Anlagen eindeutige Vorteile bietet.

Die Arbeitsgemeinschaft thermischer Abfallbehandlungsanlagen in Bayern e.V. (ATAB) hat ein vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit teilfinanziertes Forschungs- und Entwicklungsprojekt in Auftrag gegeben, das die Synergien von Müllverbrennungs- und Vergärungsanlagen zum Thema hat.

Mit dem Ziel „Optimierung der Ökoeffizienz von Vergärungsanlagen durch Integration in die thermische Abfallverwertung“ (FERMHKW) untersucht die Arbeitsgemeinschaft ia GmbH und Qonversion drei ausgewählte Abfallheizkraftwerke (AHKW) in Bayern.

Bioabfallbehandlungsanlagen sind wesentliche und bisher wenig beachtete Quellen für die besonders kritischen Treibhausgase Methan und Lachgas. Zu Beginn der Untersuchung stand zu erwarten, dass die klimarelevanten Emissionen aus Bioabfallbehandlungsanlagen weiter in den Blickpunkt rücken, da

– die europäische Kommission über die Abfallrahmenrichtlinie auf eine getrennte Sammlung und Verwertung von Bioabfällen hinwirkt;
– das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) der Bundesregierung die energetische Nutzung dieser Abfälle fördert;
– neueste Untersuchungen die Vorteile bei der stofflichen Verwertung der organischen Abfälle betonen.

Im Fokus der durchgeführten Untersuchungen stehen die Minimierung der klimaschädlichen Treibhausgase Methan und Lachgas aus Bioabfallvergärungsanlagen, die Effizienzsteigerung der Bioabfallbehandlung sowie die Optimierung des Betriebs hinsichtlich einer optimalen Kraft-Wärme-Kopplung durch gemeinsame Nutzung der Infrastruktur und der technischen Einrichtungen eines Abfallheizkraftwerks.

Dabei werden modellhaft die Standorte der Abfallheizkraftwerke Geiselbullach (GfA), Burgkirchen (ZAS) und Augsburg (AVA) mit einer auf die jeweiligen lokalen Besonderheiten abgestimmten Vergärungsanlage überplant.

Nach aktuellem Stand der Untersuchungen ergeben sich durch die konzeptionelle Eingliederung von Vergärungsanlagen an den Standorten der drei betrachteten AHKW folgende Synergien:

– Inertisierung der klimarelevanten Emissionen aus der Vergärung in der Feuerung der AHKW
– Optimierte Abwassersituation durch Einsatz von Überschusswasser (flüssiger Gärrest) im AHKW
– Optimierte Wärmenutzung im Verbund
– Gemeinsame Nutzung der Infrastruktur
– Deutlich verbesserte Akzeptanz bei den Anliegern

Sowohl hinsichtlich der Minderung von Treibhausgasen als auch bezüglich der Wirtschaftlichkeit können signifikante positive Effekte festgestellt werden. Nach derzeitigem Stand der Untersuchungen ist davon auszugehen, dass der integrierte Betrieb gegenüber alleinstehenden Anlagen eindeutige Vorteile bietet und daher bevorzugt umgesetzt werden sollte. Der detaillierte Endbericht wird im Sommer 2010 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ihre Ansprechpartner zum Projekt:

Werner P. Bauer und Thomas Kroner