Integration Vergärung in AHKW-Standorten
Referenzprojekt:
Optimierung der Ökoeffizienz von Vergärungsanlagen durch Integration in die thermische Abfallverwertung
Ausgangslage:
Bioabfallbehandlungsanlagen sind bisher wenig beachtete Quellen für die kritischen Treibhausgase Methan und Lachgas. Die europäische Abfallrahmenrichtlinie sowie der aktuelle Arbeitsentwurf des Kreislaufwirtschaftsgesetzes lassen erwarten, dass sich diese Problematik mit zunehmenden Kapazitäten weiter verschärft, da Bioabfälle verstärkt getrennt gesammelt werden sollen.
Die Lösung:
Ziel des Projektes war es, die Integration von Bioabfallvergärungsanlagen (BGA) in den Betrieb und die Infrastruktur bestehender Abfallheizkraftwerke hinsichtlich der Ökoeffizienz zu prüfen.Modellhaft wurden die drei Standorte Geiselbullach, Burgkirchen und Augsburg mit einer auf die jeweiligen lokalen Besonderheiten abgestimmten Vergärungsanlage überplant. Nach der detaillierten Untersuchung dieser drei Anlagen lässt sich eine Verbesserung der Ökoeffizienz eindeutig belegen:
- Die Treibhausgasemissionen einer in ein AHKW integrierten Vergärungsanlage können signifikant reduziert werden.
- Im Vergleich mit einer allein stehenden Anlage („grüne Wiese“) können die Treibhausgasemissionen mit dem integrierten Konzept zwischen 53% und 69% abgesenkt werden.
- Das Zusammenspiel von Kosten und Erlösen zeigt im integrierten Betrieb Einsparungen gegenüber einer Referenzanlage auf der „Grünen Wiese“ von im Mittel über 25%.
Es hat sich für alle drei betrachteten Beispiele herausgestellt, dass der integrierte Betrieb einer Vergärungsanlage in einem AHKW generell Vorteile bringt. Sofern eine neue Vergärungsanlage errichtet werden soll und dabei die Nutzung eines bestehenden AHKW Standortes möglich ist, wird diese Realisierungsvariante – auch aus Gründen der Akzeptanz bei der Bevölkerung – mit Nachdruck empfohlen.
Auftraggeber:
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
ATAB – Arbeitsgemeinschaft der Betreiber thermischer Abfallbehandlungsanlagen in Bayern e.V.
Kooperationspartner:
Decentec, Bayreuth
Zeitraum:
September 2009 bis Juli 2010