Wie geht sicherer Wertstoffhof
Ein Inhouse-Seminar in Neumarkt in der Oberpfalz
Mitarbeitende von Wertstoffhöfen leisten viel, körperlich und vermehrt auch psychisch:
Wir haben uns sehr gefreut, als Nils Fahrenholz vom Landratsamt Neumarkt i.d.OPf. / Kommunaler Umweltschutz, Abfallwirtschaft, seine Mitarbeitenden für ein Inhouse-Seminar zusammentrommelte: Es sollte das Bewusstsein für Unfall-Gefahren auf den Anlagen der Abfallwirtschaft erhöhen.
Da es seit Jahren keine Unfälle mehr im Bereich Abfallwirtschaft Neumarkt gegeben hat, war dies besonders weitsichtig und vorbildliche Präventionsarbeit! Unfallfreiheit muss erarbeitet werden, denn statistisch gesehen erhöht sich die Unfallgefahr bei längerer Unfallfreiheit.
Warum wir dies trotz Unfallforschungen nicht glauben wollen oder verdrängen und wie wir unseren eigenen, unbewussten Verhaltensfehlern auf die Schliche kommen, war einer der beiden Schwerpunkte des 3-tägigen Workshops. Sicheres Denken braucht Impulse für ein immer wieder bewusstes, sicheres Handeln gerade in Routinesituationen.
Der 3-tägige Workshop war auch ein Dankeschön an die Teams: So kommt man selten aus verschiedenen Standorten zusammen und ja, es machte den Teilnehmenden sichtbar Freude, sich untereinander auszutauschen und besser kennen zu lernen.
Gerade durch das Erzählen eigener Unfallerfahrungen auch jenseits der Abfallwirtschaft entsteht ein gemeinsamer Raum, indem Selbsterkenntnis möglich wird und zu einer offenen Fehlerkultur werden kann: Diese psychologische Sicherheit motiviert Teams nachweislich. Ohne die psychologische Sicherheit gibt es keine Hochleistungsteams.
Gemeinsam haben wir Unfälle auf Wertstoffhöfen analysiert, z.B.:
- Welche Gefährdungen sind offensichtlich?
- Wie macht man eine realistische Risikoabschätzung?
- Welche Rolle nimmt Routine dabei ein?
- Welche persönlichen Erfahrungen mit dem eigenen, risikoaffinen Verhalten, sowie
dem Verhalten anderer Menschen sind wirkmächtig.
Dabei haben wir geübt, nicht nur offensichtliche, sondern auch versteckte Gefährdungen zu erkennen und, ganz wichtig, aufzuzeigen, damit entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden können. Jede kritische Situation, jeder Beinaheunfall ist ein Vorbote für tatsächliche Unfälle.
Neben der technischen, organisatorischen und verhaltensbasierten Arbeitssicherheit ist es vor allem das noch so neue Feld der mentalen Arbeitssicherheit, dass uns aus der gefährlichen Akzeptanz „Ja mei, Unfälle können scho passieren…“ in ein neues, selbstverantwortliches Denken und Handeln bringt „Ich arbeite selbst-bewusst sicher.“
Den weiteren Schwerpunkt bildete der menschliche Umgang mit, sagen wir, schwierigen Kunden. Auch hier gilt: Wir können deutlich geschickter und gesünder für Alle mit anstrengenden, nervigen Situationen im Miteinander umgehen, wenn wir unsere eigenen Gefühle besser managen können und Aufmerksamkeit wie Achtsamkeit trainieren. Das „Mir-meiner-selbst-bewusster-sein“ ist der wichtigste Schlüssel für die physische und psychische Gesundheit und Unfallfreiheit nicht nur am Arbeitsplatz.
Viele der Teilnehmenden sind parallel in der Landwirtschaft aktiv – ein Bereich, in dem die Unfallzahlen erschütternd hoch sind. Wir vermuten zuversichtlich, das Verhalten des ein oder anderen Teilnehmenden an diesem Workshop wird sich auf die Arbeitssicherheitskultur am Wertstoffhof und im privaten Umfeld auswirken.
12 neugierige Teilnehmer inklusive deren Chefs,
12 Stunden verteilt auf 3 Tage und
2 erfahrene Trainer für Arbeitssicherheit und Bewusst-Sein in der Abfallwirtschaft:
Inhouse-Seminare sind besonders zeiteffizient, weil wir sie im Vorfeld in Abstimmung mit den Verantwortlichen maßschneidern. Danke für das schöne Feedback:
…auf ausdrücklichen Wunsch der Kollegen … möchte ich dir kurz schreiben, dass es … allen gut gefallen hat mal von einer ganz anderen Seite, mit einem ganz anderen Blick, über Arbeitssicherheit zu hören. … (es) hat gepasst. Es wurde ihnen nicht langweilig, sie fanden es interessant, spannend und unterhaltsam.
(Nils Fahrenholz)
Die besten Unfälle sind die, die nicht …
Genau.
Wie schnell ist nix passiert?!
Wenn Sie überlegen, ob ein Inhouseseminar zur umfassenden Arbeitssicherheit, der Arbeitssicherheits- und Teamkultur sowie ggf. auch zum Umgang mit kritischen Mitmenschen sinnvoll ist: Wir können dies in einem Gespräch gerne klären.
Kerstin Löber, loeber@ia-gmbh.de
Werner Bauer, bauer@ia-gmbh.de






